Samstag, 22. August 2015

Über mich

Informationen über mich und mein Leben


sabrinasoso.blogspot.de 2015



Hallo liebe Blogbesucher, mein Name ist Sabrina.
Ich bin transsexuell (Mann zu Frau) und befinde mich auf den Weg in den richtigen Körper, bzw. in einer geschlechtsangleichenden Maßnahme.
Viele Blogger erzählen den Besuchern eine Geschichte über sich damit man die Person besser kennenlernt und weiß was sie bisher erlebt hat und was sie zu ihren Schritten bewegte, dies werde ich auch tun und versuche mich kurz zu fassen, wobei dies ja ein Thema ist, was nicht mit 3 Sätzen erklärt ist.


Geboren bin ich am 17.08.1995 in Emden. Ich wurde als dritter Junge in unsere Familie hineingeboren. Schon im Kindergarten merkte ich das ich anders war als die anderen Jungs, die Interessen waren ziemlich unterschiedlich und ich spielte auch viel lieber mit den Mädchen aus meiner Gruppe da ich mich ihnen zugehörig fühlte.
In der Zeit im Kindergarten waren schon einige Anzeichen dafür das ich mich eher wie ein Mädchen statt wie ein gewöhnlicher Junge benehme, mir ist auch aufgefallen das mich die Leute um mich herum meistens für sonderbar hielten, ich mir zu dem Zeitpunkt aber noch keinen großen Kopf darum machte.
Mit Beginn der Schule, begann auch die Zeit wo ich mir über mein Inneres im klaren wurde. Schon am Tag meiner Einschulung im Jahr 2002 bekam ich ein Gefühl das ich an diesen Tag nicht zuordnen konnte. Ich war neidisch auf die Mädchen die sich dort aufhielten, sie hatten lange Haare, schöne Schulranzen und auch Schultüten, während ich dort stand mit meinem Schulranzen mit einem Truck-Thema übersähen und einer Schultüte mit einem Weltraum-Astronauten Thema. So richtig unangenehm wurden mir meine Schulsachen aber erst als wir unsere Kennenlernstunde hatten und unsere Schulsachen beschreiben sollten. Im Laufe der Zeit von der 1. bis zur 2. Klasse verlief mein Schulalltag fast gewöhnlich und normal, ich hatte auch schon Freunde gefunden, nur ab der 3. Klasse wurde es dann zunehmend schwieriger, da ich mich vom Denkmuster her in die weibliche Richtung entwickelte. In der 3. Klasse fing es dann langsam an mit Mobbingattacken und Anschläge auf mich. Nach dem es schlimmer wurde ging ich nicht mehr all zu gerne in die Schule. Als ich in die 4. Klasse ankam wurde ich das 1. Mal mit dem Wort "Schwul" konfrontiert", ich wusste das es eine Beleidigung sein sollte und habe mich einfach nicht mehr wohl gefühlt die Schule zu besuchen. Im Internet schaute ich dann nach der Bedeutung des Wortes und dachte für einen Moment das es wohl auf mich zutreffend ist, ich war 10 Jahre alt, hatte einen männlichen Körper und stand auf das männliche Geschlecht...ja bei mir war es schon sehr früh ausgeprägt, bermerkt das ich mich für das männliche Geschlecht hingezogen fühle habe ich mit meinem 8. Lebensjahr. Obwohl das Wort für mich "irgendwie" zutreffend war, fühlte ich klar das etwas nicht stimmte aber kam am Ende des Schuljahres auf die Erkenntnis das ich mich mich wie ein Mädchen und nicht wie ein Junge verhalte und auch lieber eins sein möchte. Man kann sich sicherlich vorstellen wie die alltägliche Situation in meiner Schulzeit aussah. Ich war ein Junge der sich in die weibliche Richtung entwickelte, sehr schüchtern und zurückhaltend: also ein gefundenes Fressen für Leute die sich gerne Spaß aus dem Leid Anderer machen. Da ich ab der 4. Klasse dann irgendwann gar nicht mehr in die Schule ging auf Grund von zu viel Ärger mit den Schülern und meines Verhaltens woraufhin ich die 4. Klasse erneut wiederholen musste. Ich dachte mir das dieses Jahr bessser werden würde aber das wurde es natürlich nicht, mein Verhalten war zu stark ausgeprägt als das ich es verstecken könnte und der Ärger ging wieder von vorne los, bis ich auch dieses Jahr Schule nicht mehr besuchte weil es einfach nur noch unerträglich gewesen ist. In der Zeit fing ich an mich in ein MMORPG zurückzuziehen, das Spiel World of Warcraft sagt einigen sicherlich etwas. Es war natürlich kein reales Leben hat mir aber ein virtuelles Leben in weiblicher Identität ermöglicht. Nach einiger Zeit sah es in meinem Leben dann so aus:

reales Leben: Lustlos, keine Freunde, schon leicht depressiv, verschlossen, zurückgezogen, schüchtern und zurückhaltend

virtuelles Leben: Mehr Freude, viele Freunde, einen virtuellen weiblichen Körper, sehr offen, einen virtuellen Freund, von Männern eine Aufmerksamkeit bekommen die ich nicht gewohnt war, was mir natürlich sehr gefiehl...

Es war einfach ein Gefühl von Normalität das mir diese Spieler in diesen Spiel gegeben haben und was mir durch dieses Spiel überhaupt ermöglicht wurde, es war in der Zeit mein einzigster Fluchtweg aus meiner Realität.
Meine Eltern und Geschwister haben angenommen das ich süchtig nach diesen Spiel geworden bin. Auf der einen Seite hatten sie recht, auf der Anderen wiederum nicht. Natürlich ist das Spiel für sein Suchtpotenzial bekannt aber was mich dort wirklich bis in die Sucht fesselte war das ich dort als Frau gesehen und anerkannt wurde und jeder der transsexuell ist kann diese Situation bestimmt nachvollziehen das man sich in dieser Umgebung dann deutlich wohler als in seinem realen Umfeld fühlt. In dieser Zeit bekam ich und meine Eltern auch viel mit dem Jugendamt zu tun. Man ging davon aus das ich die Schule einfach schwänzen wollte, Tatsache war: Ich war mir sicher das ich ein Mädchen sein will und das es falsch ist das ich einen männlichen Körper habe. Wenn das Jugendamt und meine Familie gewusst hätten, bzw. ich mich getraut hätte das zu sagen wäre uns viel Ärger erspart gewesen aber ich habe mich nicht getraut es jemanden zu erzählen aus Angst sie würden denken ich sei verrückt und hab sie nicht mehr alle. Ich habe gedacht ich wäre ein Ausnahmefall der sich so fühlen würde und wäre mit dem Problem alleine. Ich wurde nach dem ich die 4. Klasse nicht mehr besuchte auch in die 5. Klasse versetzt, ich dachte mir da eine neue Klasse, neue Schüler, neue Schule, niemand kennt mich, das ist ein Versuch wert die Schule nochmal zu besuchen, aber ganz ehrlich auch dieses Jahr Schule ging sowas von überhaupt nicht gut, auch die 5. Klasse musste ich anschließend wiederholen und brach kurz daraufhin die Schule endgültig ab und zog mich komplett in meine virtuelle Welt zurück. Meine Lebensjahre von 12 - 16 Jahre verbrachte ich fast nur vor diesen Computerspiel mit kleinen Ausnahmen wenn man mal mit der Familie was unternahm. In der Realität wusste ich mir nicht zu helfen und in dem Spiel bekam ich alles soweit was ausreichte um mich aufzuheitern.
Irgendwann reichte aber auch dieses Spiel nicht mehr aus, es gab mir mit dem Alter von 16 Jahren nicht mehr die nötige Ablenkung. Ich wollte ein normales Leben als Mädchen, mit Freunde und wollte einfach nur Lebenserfahrung sammeln was ich mir in meinen männlichen Körper abzulut nicht vorstellen konnte und von da an begonnen starke Depression mit denen ich alleine zurecht kommen wollte, bis es mit dem Alter von 17 Jahren soweit gewesen ist das ich mir das Leben nehmen wollte. Ich konnte nicht mal mehr darüber nachdenken ob es richtig oder falsch sein würde, wen und wie ich damit verletzten würde, ich wollte nur das diese Leere, das Leid und der Schmerz in meinem Leben aufhört. Bevor ich dazu kam diesen Selbstmord in die tat umzusetzen stieß ich auf einen Artikel wie durch einen Wunder. Eine Dokumentation von RTL II - Transgender Meinen Weg In Den Richtigen Körper! Man kann über Fernseher sagen was man möchte und ich bin auch überhaupt nicht der Fernseher Typ aber ich war für diese Botschaft in diesem Moment so dankbar... Ich erfuhr von Transsexualität und geschlechtsangleichende Maßnahmen die es möglich machen seinen Körper dem anderen Geschlecht anzugleichen. Ich dachte nur: Wie, was, wo?!?! Wie funktioniert das und was muss ich tun...

Ab hier mache ich in diesem Post Schluss, es soll eine Information sein wie es dazu kam das ich mein Geschlecht ändern lassen möchte. In einem weiteren Post erfahrt ihr dann wie es mit meinem transsexuellen Weg anfing. Ich habe nun nicht alles aus meinem Leben erzählt, was ich erlebte, wie was zu was führte aber ich hoffe das es einen kleinen Einblick in mein Leben ermöglicht.

Warum ich nun einen Block erstellt habe? Das ist ganz einfach: Ich finde es interessant wenn man seine Lebensgeschichte und Ereignisse teilen kann, Anderen Informationen und unterstützen bieten kann. Zu dem soll dieser Blog ein weiterer Hinweis darauf sein das transsexuelle Menschen auch ganz normale Menschen sind die Anerkennung, Respekt und Akzeptanz verdienen, denn Transsexualität ist keine Krankheit, Phase oder etwas das sich ändern lässt, es ist angeboren und die Menschen die davon betroffen sind haben oft mal's eine schwierige Lebenssiutation und schwierige Zeiten vor sich. Jede/r Transsexuelle/r würde sich bestimmt gerne die Psychotherapie, ständige Einnahme von Medikamenten, Gerichtstermine, Arztbesuche und Operationen ersparen, denn es ist definitiv keine Entscheidung wie: Ich werd jetzt einfach mal Mann oder Frau. Ich habe in meiner Wandlung auch schon einige Dinge erlebt, wurde beleidigt, mir wurde gedroht, ich wurde belästigt und man hat mir immer gesagt ich sei krank und habe immer wieder Menschen erlebt die mir sagten ob ich nicht mehr bei Sinne bin weil ich ja in Gottes wunderbare Schöpfung eingreifen würde, aber ganz ehrlich: Wenn Gott der Schöpfer ist dann wird Transsexualität sicherlich vorgesehen sein, sonst würde es ja in dieser wunderbaren Schöpfung keine Transsexualität geben, oder?  Also ich kann nur von mir aus schreiben das ich mich noch nie wohler in meinem Leben gefühlt habe als bisher und bin bei Sinne wie schon lange nicht mehr.
Ich wünsche allen Transsexuellen viel Glück und viel Erfolg auf ihren Weg und allen Besuchern meines Blogs alles Gute und Liebe!

Wer gerne kontakt mit mir aufnehmen würde kann dies auf Facebook tun, dort bin ich HIER zu finden.

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