Donnerstag, 22. Oktober 2015

Geschlechtsangleichene Operation und Vornamensänderung 2

Geschlechtsangleichende Operation und Vornamensänderung 2


sabrinasoso.blogspot.de 10/2015

Hallo ihr Lieben,

vor 2 Wochen bekam ich die schriftliche Kostenzusage meiner Krankenkasse für die geschlechtsangleichende Operation und heute den 22.10.2015 habe ich dann den rechtskräftigen Beschluss meiner Vornamens. und Personenstandsänderung im Briefkasten entdeckt.



                                                                  Kostenübernahme:



                                                                         Beschluss:


Ich habe mich natürlich riesig gefreut über diese zwei Schriftstücke und kann es irgendwie immer noch nicht glauben, wie weit ich es schon geschafft habe. Ich erinnere mich noch gut daran, wo damals anfing mit meiner Psychotherapie, ich war voller Zweifel und Gedanken ob ich das alles schaffe, ob dieser große Schritt den ich mir für mein Leben vornehme zu bewältigen ist und ob ich das alles aus so einer kleinen Stadt wie Emden überhaupt schaffen kann, zu dem war ich in dieser Zeit noch ziemlich schüchtern und zurückhaltend.
Es ist für mich ein unbeschreibliches Gefühl nun auch offiziell Frau Sabrina Appel zu heißen, damals als ich mich mit diesen Namen im Internet ausgegeben und identifiziert habe, habe ich es mir nicht einmal träumen lassen dass ich diesen Namen in Zukunft tatsächlich tragen werde.
Ich freue mich schon sehr wenn ich meine Dokumente ändern lassen werde. Ich bekomme endlich meine neue Geburtsurkunde, einen neuen Personalausweis, neue Zeugnisse... Es ist schon sehr komisch wenn man mittlerweile als Frau wahrgenommen wird und dann wird sich über den männliche Namen auf Dokumente gewundert und dann gerät man in eine Erklärungsnot. Ich selber habe den Ergänzungs-Ausweis 'dgti' für Transsexuelle nie gebraucht und auf meinem Weg auch keine Probleme ohne gehabt. Ich möchte dieses Hilfsmittel in keiner Weise anzweifeln, es ist sicher ein hilfreiches Dokument um sich zu erklären wenn man in Situationen gerät, in denen man sich ausweisen muss, keine Frage aber ich bin bisher sehr gut damit gefahren offen mit meiner Transsexualität umzugehen und wenn es zu einem Missverständnis zwischen Äußeren und Ausweis/Namen gab, habe ich meine Situation einfach erklärt und es war in Ordnung. Mir sind natürlich auch schon Sachen passiert, wie dass man mir vorwirft dass ich mich mit dem Ausweis meines Bruders ausweisen möchte oder so, was ich irgendwie immer toll gefunden habe wenn sowas passiert ist, denn es gibt einem ja auch eine Bestätigung in Richtung weibliches Aussehen.

Gesundheitlich geht es bei mir zur Zeit aufwärts und dann wieder abwärts, es kenne bestimmt viele dass man z.B. Montags vor Freude durch die Welt tanzen könnte und am nächsten Tag denkt man wieder über den Sinn des Lebens nach, bei mir sind es dann meistens die Themen die meine Geschlechtsangleichung betreffen, da ich nun mal noch nicht operiert bin und dieses Thema sehr an mir nagt, aber nun gut, so viel Zeit ist es bis zur Operation auch nicht mehr. :-)
Seid dem ich Progestogel zu mir nehme fängt es wieder mit Spannungen und Ziehen an meiner Brust an, meine Freude diesbezüglich hält sich in Grenzen, denn ich werde sehen ob sich noch was tut oder ob die Möglichkeiten der Hormone nun ausgeschöpft sind, zur Not gäbe es dann ja noch den Brustaufbau, den ich aber auch nur dann beantragen werde, wenn die Brust unter A-Cup liegt.

Das Thema Männer fällt mir auch so langsam zur Last muss ich sagen, jeder kennt es sicherlich dass man sich einen Partner für gemeinsame Stunden, Zärtlichenkeiten und zum Kuscheln wünscht, einem Partner mit dem man durchs Leben gehen kann, auch ich habe diesen Wunsch wie Millionen anderer Frauen und tausenden von Transsexuellen einen Partner haben zu wollen, nur muss auch ich leider immer wieder die Erfahrung machen, dass man als Transsexuelle eher als Sexobjekt wahrgenommen wird, was ich sehr schade finde aber runterziehen lasse ich mich davon nicht. Ich lasse mich überraschen wie es so nach der Operation aussieht, versuche eine Beziehung mit einem Mann auch gar nicht zu erzwingen, sollte es sich mal ergeben und alles passen wäre es natürlich toll.

Es gibt aber eine Sache von der ich überzeugt bin und dass ist die dass ich denke, dass mein Leben nach meiner Operation in eine andere aber bessere Richtung verlaufen wird. Ich bin noch bis nach meiner geschlechtsangleichenden Operation arbeitsunfähig geschrieben und werde mich nach diesem Schritt in Richtung Arbeit bemühen. Ich bin jetzt schon sage und schreibe über 2 Jahre nach meinem Schulabschluss arbeitsunfähig. Ich helfe zwar viel im Haushalt, treffe mich mal mit Kollegen, erledige Dinge für Andere oder übe Hobbys aus, aber da fehlt ganz klar der berufliche Teil im Leben und auf diesen freue ich mich schon sehr. Mir ist auch bewusst dass man da meistens mit Freude ran geht und man nach der Zeit dann genug davon bekommt, das höre ich zu genüge von anderen Menschen, aber ich denke das gehört genau so dazu wie man damals immer so viel "Lust" auf die Schule hatte. ;-)

"Ich muss noch ein großes Dankeschön im Bezug meiner Vornamens. und Personenstandsänderung an meiner Cousine los werden. Vielen lieben Dank nochmal für die Hilfe und die Zeit die du dir für mich auf dem Weg nach Bremen und Osnabrück genommen hast, ohne dich hätte ich diese Strecken nicht so problemlos hinter mich gebracht. Du hast mir damit auf meinem geschlechtsangleichenen Weg sehr geholfen."

So viel zur meiner aktuellen Situation, ich werde mich auf jeden Fall nochmal vor meiner geschlechtsangleichenden Operation melden und bedanke mich bei allen Leserinnen/Lesern für das Lesen meines Blogs, fühlt euch ganz lieb gegrüßt, 

Sabrina




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